Post aus Brüssel: Teamwork 04/2022
Die Müllabfuhr in Brüssel sorgt bei Wiener*innen immer wieder für Staunen. Hier gibt es ein „Sackerlsystem“. Der Müll kommt in Plastiksäcke, weiß für Restmüll, blau für Plastik und Dosen, gelb für Papier, grün für Gartenschnitt und orange für Biomüll.
„Bruxelles Propreté“, die städtische Müllabfuhr, regelt, wann wir die Säcke auf die Straße vor unserem Haus – keinesfalls bei den Nachbar*innen! – stellen dürfen. Statt Müllgebühren zu zahlen, kaufen wir die Säcke im Supermarkt. Wenn in meiner Straße der weiße Sack dienstagvormittags abgeholt wird, darf ich ihn frühestens ab 18 Uhr am Vorabend rausstellen. Das mache ich aber nicht, weil es Tiere gibt, die sich daran bedienen, und dann haben den ganzen sprichwörtlichen Salat auf der Straße. Warum es hier anders ist? Viele Wohnhäuser mit meist nur drei, vier Parteien haben weder einen Müllraum für Container noch eine Hausmeisterin. Da geht es halt nur mit einem Sackerlsystem. Wenn einmal etwas nicht klappt, gibt es eine App von Bruxelles Propreté. Da schicken wir dann ein Foto mit der Adresse hin, und die Mitarbeiter*innen dort sorgen genauso schnell und kundenfreundlich wie unsere Kolleg*innen in Orange in Wien eine saubere Stadt.