Die europäische Familie zusammenhalten
In aller Munde ist nun der Brexit, die Scheidung der britischen Verwandtschaft von der EU-Familie. Meine Schwester, eine Wienerin, lebt seit Jahren mit ihrem britischen Ehemann und den beiden österreichischen Kindern in England. Wenn wir zusammen Weihnachten oder Silvester feiern, dann immer doppelt – am 24.12. gibt es abends die Bescherung mit Baum und allem, am Morgen darauf finden alle Socken mit Geschenken. Das neue Jahr feiern wir erst mit Pummerin und Donauwalzer, eine Stunde später mit dem großen Feuerwerk in London. So wie meine Schwester fragen sich nun viele EU-BürgerInnen, die seit Jahren im Vereinigten Königreich leben, wie es weiter geht. Und genauso fragen das die vielen britischen Staatsangehörigen, die irgendwo in einem EU-Land leben, was es bedeutet. Als Verwandte werden wir einander helfen und weiter eine Familie sein, egal, wer wo welchen „Status“ hat. Ob der Brexit-Vertrag helfen wird, die größere, europäische Familie zusammen zu halten, ist offen. Mehr denn je sollten wir daran denken, wie kostbar es ist, eine solche europäische Familie zu haben, die Grenzen zu Lande und zu Wasser, noch mehr in den Köpfen und Herzen überwinden kann.
*Manchmal schicke ich meinen Kolleginnen und Kollegen in Wien „Post aus Brüssel“. Diese kleine Kolumne ist zuerst im Mitgliedermagazin der Daseinsgewerkschaft, Landesgruppe Wien, Hauptgruppe I, Ausgabe 04/2018, erschienen.