Noch ein Monat bis zur Europawahl am 26. Mai
Zwischen dem Wiener Praterstern und dem EU-Viertel in Brüssel liegen über 1.100 Kilometer. So weit brauchen wir aber gar nicht zu gehen. Die Europäische Union ist hier, mitten unter uns, vor unserer Nase, in vielen Wiener Grätzln und Regionen in ganz Österreich.
Die EU ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken: ob im Alltag, wenn wir vor dem Supermarktregal stehen und eine große Auswahl an Produkten haben; oder ob im Urlaub, wenn wir in Italien unser Eis und unsere Pizza mit Euro bezahlen und zuhause anrufen, ganz ohne Zusatzgebühren.
Das ist gut, das soll so bleiben, und in vielen Bereichen muss es besser werden. Als Kandidatin der SPÖ zum Europäischen Parlament sind mir drei Themen dabei ganz besonders wichtig, weil sie uns in unserem Alltag ganz massiv betreffen: Leistbares Wohnen, die Gleichstellung von Frauen und eine Verkehrspolitik, die den Menschen hilft und das Klima schützt.
Leistbares Wohnen:
Die EU muss sich verstärkt für leistbares Wohnen einsetzen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Menschenrecht. Wohnraum muss daher fürs Wohnen zur Verfügung stehen und nicht für Spekulation und fürs Geldscheffeln. In Lissabon steht schon ein Drittel aller Wohnungen nicht mehr den EinwohnerInnen zur Verfügung, sondern wird hauptsächlich an TouristInnen vermietet. Das geht nicht! Die Stadt Wien macht seit 100 Jahren vor, wie das mit sozialem Wohnbau geht. Viele Menschen in Europa haben gemeinsam eine Europäische Bürgerinitiative dazu gestartet. Hier gibt es Informationen und den Link zur Unterschrift. https://www.housingforall.eu/de/wohnen-muss-bezahlbar-sein-fuer-alle/
Arbeit für Frauen:
Jedes Kind in der EU muss einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz haben, auch nach Volksschuleintritt. Nur so können Frauen weiterhin ihrer Arbeit nachgehen, haben eigene Einkommen und landen nicht in der Armutsfalle. Es kann nicht sein, dass Frauen ihre Jobs aufgeben müssen, weil die Schule um 12 Uhr endet und der Hort erst um 13.30 Uhr aufsperrt – wie zum Beispiel in Orten in Niederösterreich oder in Ungarn. Immerhin haben wir 2019 – zum Kuckuck!
Klimaschonender Verkehr:
Wenn wir auf Sicht wieder ein ökologisch intaktes Europa haben wollen, dann müssen wir auch in der Verkehrspolitik schleunigst umdenken. Der öffentliche Verkehr ist hier ein Schlüssel. Nicht nur in den Städten, auch am Land, und noch viel mehr Überland, wenn wir irgendwann schnell mit dem Zug durch Europa fahren wollen. Die EU muss die Menschen beim Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel massiv unterstützen, beim Preis und auch beim Angebot. Die EU lobt gerne die Reisefreiheit innerhalb der Union. Das kann aber nicht nur für Flugzeug und Auto gelten, sondern muss gerade im öffentlichen Verkehr – Bus, Bahn, Bim – massiv ausgebaut werden.