Sogar ohne Fritten
Muscheln sind ein tolles Essen! Gesund, ganz leicht und v.a. geht es echt schnell, auch für viele spontane Gäste. Und sie sind – zumindest in Belgien – sehr günstig. Dieses Rezept habe ich von meiner Freundin und Kochlehrerin Lucia, die sie gerne nach Triestiner Art zubereit, gelernt, und inzwischen wohl schon unzählige Male gekocht. Das beste ist ja die Soße, sagen viele.
Zutaten (für 4 sehr hungrige Personen)

2 Kilo Muscheln, frisch, gewaschen, geputzt
2 Dosen Polpa (das sind die geschnittenen Paradeiser/Tomaten in der Dose)
1/8 L Weißwein
1/2 Bund Petersilie (Blätter und Stängel)
2-3 Zehen Knoblauch
Salz, Pfeffer
Prise Zucker
Chilli (Weglassen, wenn Kinder essen, und den Erwachsenen Chilliöl dazureichen)
Olivenöl
Zitrone
Beilage: ganz dünne Spaghetti finde ich am besten, die nur 3 Minuten brauchen.
Die Soße ist das Allerbeste – und so geht es:
Ihr nehmt einen großen Topf, zum Beispiel einen, in dem Ihr sonst Spaghetti kocht. Wichtig: der Topf braucht einen gut schließenden Deckel.
Den Boden bedeckt Ihr mit Olivenöl, gebt die 2 Dosen Polpa dazu.
Eine der beiden Dosen zur Hälfte mit gutem Weißwein (trocken, kann leicht fruchtig sein – der Köchin oder dem Koch soll es ja auch schmecken) füllen und ausspülen. Das Ganze in die zweite Dose füllen und ebenfalls ausspülen, in den Topf dazu geben.
Gut 2-3 großzügige Prisen Salz, 1 Prise Zucker und Pfeffer dazu.
2-3 grob gehackte Knoblauchzehen dazu.
Von der Petersilie schneidet Ihr die Stängel ab und hackt sie klein, gebt sie in den Topf dazu, die Blätter hackt bitte grob und legt inzwischen beiseite.
Durchrühren.
Die Soße lasse ich meist einmal schon vorher sehr heiß aufkochen und köcheln, dann geht es nachher schneller, wenn die Gäste da sind. Bevor ich die Muscheln dazugebe lasse ich die Soße noch einmal ganz heiß aufkochen.
Tipp: Wenn Euch noch eine Zucchini, ein wenig Lauch oder auch Stangensellerie übriggeblieben ist, könnt Ihr das auch klein schneiden und dazugeben, da sind Eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Keine Angst vor den Muscheln!

Viele Menschen haben Scheu, sich mit Muscheln zu beschäftigen. Sie haben Angst, eine schlechte Muschel zu essen und dass ihnen dann schlecht wird. Mit ein paar einfachen Maßnahmen könnt Ihr Euch da sehr gut absichern. In Belgien kommt der Mensch ja nicht ums Muschelessen herum, alle sind hier Expertinnen und Experten, aber das Wichtigste ist: kauft Muscheln nur frisch beim Fischladen oder gut verpackt im Supermarkt, das ist schon die Hälfte der Sicherheit.
Immer kühl lagern, bis Ihr sie verarbeitet, das ist die zweite wichtige Regel, und rasch verarbeiten – am besten am selben Tag. Vor dem Kochen gebe ich die Muscheln immer eine Weile, so ca. 5-7 Minuten, in einem Sieb, oder, wenn es viele sind, einfach so, in die Spüle unter laufendes Wasser. Sie sollten dann alle geschlossen bleiben. Bei der Gelegenheit könnt Ihr zerbrochene Muscheln aussortieren und auch noch den Kalk, den sie manchmal ansetzen, wegputzen. Nach dieser ersten Kontrolle können die Muscheln in die sehr heiß siedende Soße. Einmal umrühren und Deckel drauf. Nach 4-5 Minuten kurz reinschauen, wieder umrühren, Deckel drauf. Noch mal 4-5 Minuten bei großer Hitze weiterkochen. Sie sind fertig, wenn sie schön geöffnet sind.
Beilage
Zu dieser Paradeiser-/Tomatensoße passen sehr gut hauchdünne Spaghetti, es geht aber auch ein schönes Weißbrot (Baguette).
Serviervorschlag

Ein wenig Soße in den Teller, ein paar Nudeln dazu, und ordentlich Muscheln drauf. Mit Petersilie bestreuen und mit Zitrone beträufeln, ein wenig Olivenöl (für die Mutigen: Chilliöl) darübersprenkeln. Fertig. Geschlossene Muscheln, die sich nicht gut öffnen lassen, nicht essen!
Achtung! Dieses Essen spritzt. Warnt Eure Gäste.